Bands: Bury Tomorrow mit Blessthefall und Any Given Day

Location: Luxor, Köln
Datum: 16.04.2016

Die Impericon „Progression Tour“ rollt durch Europa. An Bord sind eher kleine Bands, die zumindest in Europa noch einiges gewinnen können. Headliner sind die Briten von BURY TOMORROW, davor spielen BLESSTHEFALL, die zwar in den USA schon einen ziemlich guten Status in der Szene haben, hier aber noch einiges an Fans gewinnen können – trotz unzähliger Supporttouren für AUGUST BURNS RED oder ASKING ALEXANDRIA. Die beiden deutschen Newcomer ANY GIVEN DAY und VITJA vervollständigen das Line-Up.

Das Kölner Luxor ist gut gefüllt. VITJA verpasse ich dank Kölner City Verkehr leider, also geht es erst mit ANY GIVEN DAY los. Den Namen habe ich schon sehr oft gelesen, aber nie etwas von ihnen gehört. Geboten wird Metalcore, das wird sofort klar. Hier etwas Metal-Riffing, da ein paar elektronische Einsprengsel und eine erstaunlich rockige Stimme beim klaren Gesang. Insgesamt erinnert es mich irgendwie an FIVE FINGER DEATH PUNCH mit Breakdowns. Musikalisch haut mich das jetzt nicht um, schlecht geht aber auch anders. Vor der Bühne finden es sogar einige Nasen ziemlich gut und singen textsicher mit. Live geht das für eine halbe Stunde echt gut klar!

Dann stehen BLESSTHEFALL auf der Bühne – die für mich interessanteste Band des Abends. Ihr neues Album “Those We Left Behind“ war ähnlich gut wie der Vorgänger “Hollow Bodies“ und sollte den Ruf als catchy Metalcore-Band festigen. Besonders live funktioniert der wilde Mix der Band. Hier Emo-Reminiszenzen, dort massive Breakdowns, verspielte Gitarrenläufe und stets eine einprägsame Hook, die jeden Song besonders macht.

Trotz eines neuen Albums im Gepäck ist das knapp 40 Minuten lange Set ziemlich “Hollow Bodies“-lastig. Schade eigentlich, denn auch neue Tracks wie ‘Up In Flames‘ oder das groovige ‘Oathbreaker‘ kommen bei dem eher jungen Publikum ziemlich gut an. Ich
hoffe sehr, dass BLESSTHEFALL bald endlich mal auf Headliner-Tour kommen und ein volles Set von 60 Minuten oder mehr spielen. Genug gute Songs haben sie und live ist die
Truppe jedes Mal eine mehr als solide Bank.

BURY TOMORROW sind nun als Headliner an der Reihe. Ich muss sagen, dass hier nicht wirklich viel mehr geht als bei BLESSTHEFALL, so dass die beiden Acts wohl eher gleich auf in der Publikumswertung sind. Einziger Unterschied ist die etwas längere Spielzeit. Ich bin mit den Briten eigentlich so gut wie gar nicht vertraut. Vor ein paar Jahren habe ich sie mal auf einem Festival gesehen und wurde ganz gut unterhalten (BLESSTHEFALL spielten dort sogar noch nach ihnen). Selbiges kann man auch heute sagen. Der PostHardcore/Metalcore der Jungs klingt knackig und setzt auf alle möglichen GenreMerkmale. Breakdowns, ein paar flotte Riffs und eingängige Refrains mit klarem Gesang. Enttäuscht werden kann man da nur selten. Die Stunde vergeht also recht schnell und wieder bin ich der Überzeugung, dass ich BURY TOMORROW mal auf Platte testen sollte – vielleicht mache ich es ja dieses Mal!

Sebastian Berning

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